Gewalt bei Wahlen in Bangladesch
Mindestens zwölf Tote
Dhaka. Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen am Rande der Parlamentswahl in Bangladesch sind mindestens zwölf Menschen umgekommen. Anhänger der Regierungspartei Awami League und der oppositionellen BNP bekämpften sich am Sonntag laut Polizei in mehreren Landesteilen, um Kontrolle über die Wahllokale zu erlangen. An einigen Orten wurde die Wahl wegen der Gewalt unterbrochen. Ein Wahllokal blieb geschlossen, weil die Stimmzettel gestohlen worden waren. 104 Millionen der 160 Millionen Einwohner des südasiatischen Landes sind wahlberechtigt. Fast 1900 Kandidaten bewarben sich um 300 Parlamentssitze.
Die 71-jährige Premierministerin Sheikh Hasina ging als Favoritin für eine dritte Amtszeit in Folge ins Rennen. Ein Oppositionsbündnis um die konservative BNP (Nationalistische Partei Bangladesch) wird vom 81 Jahre alten Ex-Außenminister Kamal Hossain angeführt. Die eigentliche Oppositionsführerin und Ex-Premierministerin Khaleda Zia wurde wegen Korruption zu zwölf Jahren Haft verurteilt und sitzt im Gefängnis.
Bereits im Wahlkampf war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Lager gekommen. Mindestens acht Menschen starben. Zahlreiche Oppositionsanhänger wurden festgenommen. Um die Ordnung während der Wahl aufrechtzuerhalten, wurden 700 000 Soldaten und Sicherheitskräfte mobilisiert.
Hasina hatte der BNP vorgeworfen, im Auftrag von Pakistans Militärgeheimdienst ISI die Wahl sabotieren zu wollen. dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.