Wissen teilen für die Vielfalt

Die Bäuerinnen und Bauern im Chimanimani

  • Helge Swars, Weltfriedensdienst
  • Lesedauer: 2 Min.
Solidarisches Lernen: Mischkulturen und Fruchtfolgen.
Solidarisches Lernen: Mischkulturen und Fruchtfolgen.

Die Bäuerinnen und Bauern im Chimanimani-Distrikt im östlichen Bergland von Simbabwe atmeten auf: Der Regen setzte Ende November rechtzeitig ein, und auch in den Wochen danach erhielt die Region ausreichend Niederschläge. Wenn auf frühe Regenfälle längere Trockenphasen folgen, vertrocknet die Saat. Wird zu spät gesät, verdorrt am Ende die Ernte.

Die Frage des richtigen Zeitpunktes für die Aussaat ist ein Glücksspiel auf Leben und Tod. Noch immer liegen die Haushaltseinkommen im Distrikt weit unter der Armutsgrenze und Hunger und Mangelernährung sind ständige Begleiter für einen großen Teil der Familien. Doch für 14 000 Familien im Distrikt hat sich dank unserer Partner-Nichtregierungsorganisationen das Leben verbessert. TSURO und der Weltfriedensdienst fördern eine risikoarme ökologische Landwirtschaft mit niedrigen Kosten, aber hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimawandel, Pflanzenschädlingen und -krankheiten und hohem Potenzial für Produktivitätssteigerung.

Im Chimanimani-Distrikt wird traditionelles bäuerliches Wissen wiederbelebt und durch moderne Erkenntnisse ergänzt. Hier spielen einzelne innovative Kleinbäuer*innen wie Constance (22) eine zentrale Rolle. Was sie auszeichnet? Die junge Mutter hat durch TSURO gelernt, im Garten- und Ackerbau Fruchtfolgen und Mischkulturen für eine möglichst hohe Vielfalt an Kulturpflanzen anzuwenden. Eine hohe Vielfalt streut nicht nur das Risiko von Ernteausfällen. Zusammen mit biologischen Mitteln zur Schädlingsbekämpfung hält sie auch Schadinsekten und Pflanzenkrankheiten unter Kontrolle und hilft gegen Mangelernährung.

Constance weiß jetzt, wie sie hochwertigen Kompost selbst herstellen und organischen Dünger einsetzen kann. Und sie betreibt eigenständige Feldforschung, unter anderem zum Erhalt der Bodenfeuchtigkeit und zu verschiedenen Mischkulturen. TSURO hält Saatgut bereit und stellt ihr Wasserleitungen zur Bewässerung von Vorführfeldern zur Verfügung. Das motiviert sie, ihr Wissen über agrarökologische Produktionsverfahren mit ihren Nachbar*innen zu teilen. Sie sind stolz auf die Vielfalt ihrer Felder, mit der sie ihre Familien ausreichend, ausgewogen und gesund ernähren können. In einer solidarischen Gemeinschaft produzieren sie nachhaltige Lebensmittel im Einklang mit Natur und Mensch.

Helfen Sie mit, dass Constance und ihre Nachbar*innen eine verantwortungsvolle, lebensspendende Landwirtschaft für sich und viele Familien in Simbabwe sicherstellen können - auch wenn die Regenfälle mal nicht rechtzeitig einsetzen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.