LINKE und Grüne kritisieren Ramsauer-Reise nach Saudi-Arabien

Vorwürfe gegen das Land wegen Menschrechtsverstößen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Ramsauer erntet wegen einer Reise mit einer deutschen Wirtschaftsdelegation nach Saudi-Arabien scharfe Kritik von der Opposition. »Die Saudis jetzt wieder zu hofieren, als wäre nichts passiert, ist ein fatales Zeichen«, sagte LINKE-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht der »Passauer Neuen Presse« am Montag. »Wer meint, gute Wirtschaftsbeziehungen würden liberale Reformen in Saudi-Arabien vorantreiben, ist entweder naiv oder lügt sich in die eigene Tasche«, sagte sie.

»Ramsauer unterläuft die Politik seiner eigenen Bundesregierung«, monierte der außenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Omid Nouripour, in der Zeitung. »Es ist nicht der Job von Abgeordneten, die Schwierigkeiten im Umgang mit Saudi-Arabien zum Wohle des Geschäftemachens schlicht auszublenden.«

Der Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin kritisierte: »Nicht zum ersten Mal betreibt Peter Ramsauer eine Nebenaußenpolitik im Dienste großer Unternehmen. Schon als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses war er eifriger Lobbyist in Russland wie in Saudi-Arabien.«

Der einstige Bundesverkehrsminister reiste dem Bericht zufolge am Sonntag als Präsident der arabisch-deutschen Handelskammer Ghorfa nach Saudi-Arabien.

Dem Land werden seit langem Menschenrechtsverstöße vorgeworfen. Es führt zudem eine Kriegsallianz von neun Ländern an, die im Jemen gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Der Golfstaat ist damit mitverantwortlich für die laut UN schwerste humanitäre Krise der Welt.

Am Pranger steht der Golfstaat aktuell vor allem wegen der Affäre um die Tötung des regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Die Bundesregierung hat deshalb einen kompletten Stopp der Rüstungsexporte an Saudi-Arabien verhängt. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -