Altersmillionär

Wird wohl nicht zum Flaschen-Sammler: Dieter Zetsche.

  • Vanessa Fischer
  • Lesedauer: 2 Min.

4250 Euro Rente - pro Tag. Dieses Ruhegehalt wird Dieter Zetsche, Noch-Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, ab 2020 erhalten. Daraus ergibt sich eine jährliche Summe von mehr als einer Million Euro - die höchste Betriebsrente, die jemals in Deutschland an einen Dax-Chef gezahlt wurde. Darüber hinaus könnten weitere Ansprüche entstehen. Denn wie jede Führungskraft bei Daimler hat Zetsche einen Anspruch auf einen jährlichen Kapitalbaustein aus dem Altersvorsorgesystem. Vor Altersarmut muss sich der groß-gewachsene Mann mit dem markanten Walrossbart also nicht fürchten.

Vielleicht aber vor Langeweile. »Ich will nur eine herausfordernde und spannende Aufgabe«, hatte Zetsche zu seinem Amtsantritt 2005 verkündet. Damit aber wird im Mai erst einmal Schluss sein. Dann wird der Topmanager seinen Posten an den bisherigen Entwicklungschef Ola Källenius übergeben. Und wie wird es dann für Zetsche weitergehen? Im Dezember hatte Daimler bereits ein Video über Social Media verbreitet: In einem Assessment-Center bewirbt er sich darin als Ersatzweihnachtsmann. Glaubt man dem Video, wird Zetsche in den nächsten Jahren also vor allem damit beschäftigt sein, Wunschzettel zu sortieren und Rentiere zu füttern.

Beinahe unter geht in der frohen (Video-)Botschaft hingegen, dass der 65-Jährige ab 2021 im Daimler-Aufsichtsrat sitzt. Auch dafür wird er Geld bekommen.

Geboren wurde der dann wohl reichste Weihnachtsmann in Istanbul. Sein Vater baute in der Türkei Staudämme. Zetsche Junior hingegen baute schon immer lieber große Konzerne um. So etwa bei Chrysler in den USA. Dort lenkte der studierte Elektrotechniker und promovierte Ingenieur seit 2000 die Geschicke und führte den Konzern nach Jahren der Verluste wieder in die schwarzen Zahlen. Bekanntheit erlangte er in »America« aber vor allem durch ulkige Werbespots, in denen er in der Rolle des »Dr. Z.« als ein etwas steifer, aber sympathischer Deutscher zu sehen war. Nach seiner Rückkehr aus Detroit wurde Zetsche in Stuttgart zum knallharten »Rationalisierer«. Sicherlich nicht sein letzter Imagewandel.

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