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Schulmobbing: R2G handelt!
Jérôme Lombard sieht den Einsatz des Senats an Schulen positiv
Nein, Empörung über antisemitisches, rassistisches oder wie auch immer motiviertes Mobbing an Schulen reicht nicht aus: An den Berliner Schulen gibt es ein gewaltiges Diskriminierungsproblem, das konsequentes Handeln aller beteiligter Akteure erfordert. Der rot-rot-grüne Senat ist sich dieses Umstands im Jahr 2019 bewusst.
Endgültig vorbei sind die Zeiten, in denen sich ein Regierender Bürgermeister vor die Presse stellen und einen antisemitischen Übergriff auf dem Schulhof als »bedauerlichen Einzelfall« abtun konnte. Vorfälle, die es in die Medien schaffen, mögen besonders dramatisch sein. Einzelfälle sind sie sicher nicht, viel eher die Spitze des Eisbergs. Antisemitismus und Rassismus geht im Klassenzimmer nicht nur von Schülern, sondern auch von Lehrern aus.
Dass es daher wichtig ist, Pädagogen im Umgang mit Antisemitismus zu schulen, hat Rot-Rot-Grün erkannt. So ist die Sensibilisierung von Lehrkräften einer der Schwerpunkte der im vergangenen Jahr gegründeten »Praxisstelle Bildung und Beratung«. Die Einrichtung wird von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA) getragen und soll als zentrale Anlaufstelle für Schulleitungen fungieren, die sich Antisemitismus entgegenstellen wollen.
Dass Juden- und Israelhass wahrnehmbarer gemacht werden muss, um ihn zu bekämpfen, ist unter R2G Konsens. Deshalb wird Antisemitismus ab dem Schuljahr 2019/20 als eigenständige Kategorie in den Notfallplänen verankert. Alle Vorfälle werden dann zentral erfasst. Die Grünen weisen darauf hin, dass es auch im Kampf gegen alle anderen Formen von Hass und Diskriminierung größerer Anstrengungen bedarf. Sie schlagen vor, Rassismus, Homophobie und Sexismus als eigene Notfallplan-Kategorien einzuführen. Das ist richtig. Nur, wenn man weiß, wie verbreitet ein Phänomen ist, kann man konsequent dagegen vorgehen.
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