- Wirtschaft und Umwelt
- Streik in Hamburg
Warnstreik am Hamburger Flughafen
ver.di ruft das Bodenpersonal zum spontanen Streik auf / 58 Flüge gestrichen
Hamburg. Wegen eines Warnstreiks des Bodenpersonals fallen am Hamburger Flughafen am Montag mindestens 58 Flüge aus. 31 von 194 Abflügen und 27 von 194 Landungen seien gestrichen worden, teilte die Betreibergesellschaft des Helmut-Schmidt-Flughafens am Morgen mit. Weitere Ausfälle und Verspätungen seien möglich. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di meldete eine hohe Streikbeteiligung.
Die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste sind am Hamburger Flughafen unter anderem für die Flugzeug- und Gepäckabfertigung, den Busverkehr und die Reinigung der Flugzeuge zuständig. Die Betreibergesellschaft rief Reisende wegen des Ausstands dazu auf, »ausreichend Zeit einzuplanen«. Sie sollten außerdem »das aufgegebene Gepäck auf ein Minimum reduzieren«. Wem es möglich sei, der sollte nur Handgepäck mitnehmen.
ver.di hatte zu dem Ausstand kurzfristig am Sonntagabend aufgerufen. Verhandlungsführerin Irene Hatzidimou sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montagmorgen, fast die komplette Frühschicht habe die Arbeit niedergelegt. Der Warnstreik soll den kompletten Tag über andauern. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für die knapp 1000 Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste Groundstars, Stars und Cats.
Der für die Bodenverkehrsdienste zuständige Flughafen-Manager Christian Noack attackierte die Gewerkschaft scharf. »Dieser unangekündigte 24-Stunden-Streik ist zum jetzigen Stand der Tarifverhandlungen völlig überzogen und maßlos«, erklärte er. Die Arbeitgeberseite habe bereits für die nächste Verhandlungsrunde am Montag und Freitag dieser Woche ein überarbeitetes Angebot zugesagt und stehe auch dazu. »ver.di fordert jedoch mehr, als die Bodenverkehrsdienste in angespannter Marktlage überhaupt erwirtschaften können.«
ver.di kritisiert das bisherige Arbeitgeberangebot als unzureichend. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine monatliche Tariferhöhung von 275 Euro für alle Beschäftigten. AFP/nd
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