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Es grünt so grün, ...
Markus Drescher über den Zuwachs der Grünen im Osten
... wenn im Osten die Mitgliedszahlen blühn. Zugegeben, ein ähnlich schräges Bild wie Spaniens Blüten, aber für die Grünen ziemlich zutreffend. Hatte die Partei in Ostdeutschland doch bisweilen ein Mauerblümchendasein gefristet, das ihren politischen Gestaltungsraum mit ein paar Ausnahmen weitgehend auf den Westen der Republik beschränkte. Doch die Grünen wollen mehr - und haben derzeit offenbar Politiker und Politikerinnen und Vorstellungen im Angebot, die Menschen überzeugen können, in eine Partei einzutreten. In eine Partei, die noch mehr als die LINKE als Gegenpart der mittlerweile zur ostdeutschen Volkspartei ausgerufenen AfD wahrgenommen wird.
Ob das grüne Umfragehoch, in dem sich die Partei seit einiger Zeit befindet, in diesem Jahr auch neue Machtoptionen eröffnet, hängt dabei nicht so sehr von den derzeit verwöhnten Grünen ab, sondern von den (Wahl-)Ergebnissen möglicher Koalitionspartner. Für den Aufbau Ost der Partei ist das am Ende aber wahrscheinlich nicht so bedeutsam wie die Festsetzung im Osten: Nach wenig mehr sehnt sich derzeit der Wähler so sehr wie nach Engagierten vor Ort, die der Politik ein Gesicht geben, den Menschen ihr Ohr leihen, es vermögen, die Kluft zwischen Repräsentanten und Repräsentierten zu schließen. Dafür scheint zumindest ein Anfang gemacht.
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