Verbraucher nutzen mehr dünne Plastikbeutel für Obst und Gemüse

Jeder Bürger hat vorvergangenes Jahr 39 der dünnen Tüten benutzt / Beutel von EU-Reduktionsstrategie ausgenommen

  • Lesedauer: 2 Min.

Osnabrück. Im Supermarkt sinkt zwar die Zahl der gekauften Plastiktüten - allerdings nutzen die Verbraucher in Deutschland immer mehr der kostenlosen dünnen Plastikbeutel für Obst und Gemüse. Das geht aus einer Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine FDP-Anfrage hervor, aus der die »Neue Osnabrücker Zeitung« zitierte. Die dünnen Tüten gibt es kostenlos in der Obst- und Gemüseabteilung der Märkte.

Dem Ministerium zufolge verbrauchten die Bürger in Deutschland im Jahr 2017 im Schnitt pro Kopf 39 der dünnen Tüten, umgerechnet auf die Anzahl der Bevölkerung also ungefähr 3,2 Milliarden der kleinen Beutel. Ein Jahr zuvor waren es noch 36 pro Kopf und damit weniger als drei Milliarden. Für 2018 lägen noch keine Daten vor, erklärte das Ministerium in seiner Antwort.

Die aus Hygienezwecken genutzten dünnen Beutel sind von einer EU-Richtlinie ausgenommen, die den Plastiktütenverbrauch in Europa senken soll. Ab 2026 sollen die Verbraucher in der EU pro Jahr nur noch 40 Stück der großen Einkaufstüten verbrauchen. Deutschland liegt mit 25 im Jahr 2017 bereits jetzt deutlich darunter.

Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) hatte in dieser Woche einen Gipfel gegen Plastikmüll in ihrem Ministerium abgehalten. Ziel ist es, Plastikverpackungen im Supermarkt einzudämmen. Bis zum Herbst will sie demnach freiwillige Vereinbarungen mit Industrie und Handel erreichen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!