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Schlaflos in Templin
Erdgasbohrungen in der Uckermark: Anwohner*innen fürchten um ihre Heimat
Ob die Angst vor Erdgasbohrungen nun irrational oder begründet ist, sei einmal dahingestellt. Fakt ist, dass allein schon die Vorstellung, in ihrer Heimat könnte Erdgas gefördert werden, Hunderten Anwohnern in der Uckermark und im Oberspreewald schlaflose Nächte bereitet. Dass sie den Beteuerungen der Energieindustrie, es sei alles sicher, keinen Glauben schenken, darf nicht verwundern.
Der Kapitalismus nimmt auf Mensch und Natur keine Rücksicht. Das ist den Schülern in der DDR eingetrichtert worden. Wenn sie das damals anödete, weil es als platte Parole in den Lehrbüchern für die Fächer Geschichte und Staatsbürgerkunde gestanden hat, so glauben sie es inzwischen, nach fast drei Jahrzehnten praktischer Erfahrung. Jetzt ist klar, warum die Grünen 1990 die DDR noch retten wollten, während selbst die SED-PDS dieses Ziel schon aufgegeben hatte. Die Idee dabei: Die Natur lässt sich nur bewahren, wenn der Zwang zur Profitmaximierung dem nicht entgegensteht. Da ist etwas dran.
Imperialistische Großmächte benötigten bis ins 20. Jahrhundert hinein Kolonien als Absatzmärkte und Rohstoffquelle. Als eine Art Kolonie kann auch Ostdeutschland seit 1990 betrachtet werden. Hier werden Bodenschätze ausgebeutet und anderswo produzierte Waren verkauft.
Nun soll Erdgas in der Uckermark gefördert werden. Deutschland soll sich unabhängiger von russischem Erdgas machen, lautet ein Argument dafür. Wieso? Soll Deutschland gerüstet sein für den nächsten Krieg um Absatzmärkte und Rohstoffquellen?
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