Unten links
»Nun sag, wie hast du’s mit Aldi?« So lautet die aktuelle Kreuzberger Version der Gretchenfrage. Denn in der dortigen Markthalle IX wollen die Betreiber den Discounter nicht mehr haben. Der Supermarkt passt einfach nicht ins Konzept der fair zu Tode gestreichelten Schafe und der biologisch gebogenen Bananen, die dort natürlich auch kulinarisch höchst anspruchsvoll und trotzdem Streetfood-glaubwürdig kredenzt werden. Das Problem: Der noch nicht verdrängte Teil der Bevölkerung hat leider immer noch nicht das Einkommen, um wie gute und umsichtige Menschen der neuen Zeit einen großen Bogen um Ausbeutung machen zu können. Stattdessen soll ein dm-Drogeriemarkt einziehen. Dessen Produkte, da kann man sich sicher sein, sind bestimmt komplett fair gehandelt. Und auch auf Tarifverträge kann das Unternehmen ganz philanthropisch pfeifen. dm ist fast wie Aldi, nur mit besserem Image - könnte man mit dieser Kompromissformel die Gemüter wieder beruhigen? nic
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.