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Mitglieder-Boom bei Umweltverbänden
Proteste um den »Hambi« und Hitzesommer 2018 sorgen für Mitgliederhoch in NRW / »Auf dem besten Weg zu 100 000.«
Düsseldorf. Der öffentlichkeitswirksame Kampf für den Hambacher Forst und Sorgen durch den Hitzesommer haben den Umweltverbänden in Nordrhein-Westfalen einen Mitgliederboom gebracht. 3640 Neumitglieder verzeichnete allein der BUND 2018 - fast dreimal so viel Zuwachs wie im Schnitt der vergangenen Jahre. »Darin ist sicherlich der Hambach-Effekt enthalten«, sagte ein BUND-Sprecher. Der Umweltschutzverband hatte sich unter dem Motto »Hambi bleibt« besonders für den Erhalt des Waldes im Braunkohletagebau-Gebiet engagiert und damit viele naturverbundene Menschen mobilisiert. Insgesamt zählt der BUND nun 34 204 Mitglieder.
Erhebliche Zuwächse gab es auch bei der größten NRW-Naturschutzorganisation Nabu. Allein 2018 kamen landesweit mehr als 6000 neue Mitglieder dazu. Der Nabu überschritt die lange angepeilte Grenze von 90.000 und hat aktuell bereits mehr 92.300 Mitglieder. »Wir sind auf dem besten Weg zu 100.000«, sagt eine Sprecherin. Vor allem die vielen jungen Neumitglieder könnten die Verbandsarbeit ankurbeln. So sei der wegen Nachwuchsmangel brachliegende Fachausschuss Ornithologie (Vogelkunde) im März wiederbelebt worden, nachdem drei jüngere Ornithologen dazugekommen seien.
Ein weiterer wichtiger Grund für den Boom sei der extreme Hitzesommer 2018 gewesen. »Das hat vielen gezeigt, dass wir nicht mehr viel Zeit haben«, sagte die Sprecherin. Der Nabu NRW bereitet sich auf ein Volksbegehren vor, das den Insektenschutz nach bayerischem Vorbild verstärkt auf die politische Tagesordnung bringen soll. In NRW gibt es laut Nabu noch rund 9000 Insektenarten. Ihre Zahl gehe aber durch Pestizide und Überdüngung dramatisch zurück. dpa/nd
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