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Kardinal: nur sechs Jahre für Missbrauch
Ex-Finanzchef des Vatikans wird wegen Missbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt/ Es hätten bis zu 50 Jahre verhängt werden können
Frankfurt a.M./Melbourne. Der australische Kardinal George Pell, früherer Finanzchef des Vatikans, ist wegen sexuellen Missbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Wie der australische Sender ABC berichtete, gab ein Gericht in Melbourne das Strafmaß am Mittwoch bekannt. Der 77-Jährige war bereits im Dezember schuldig gesprochen worden, während seiner Zeit als Erzbischof von Melbourne zwei Chorknaben sexuell missbraucht zu haben. Dem ABC-Bericht zufolge muss Pell mindestens drei Jahre und acht Monate in Haft verbringen, bevor er einen Bewährungsantrag stellen kann.
Für derartige Verbrechen können bis zu 50 Jahren Haft verhängt werden. Laut Deutschlandfunk entschied sich der Richter aufgrund Pells fortgeschrittenen Alters für eine kürzere Strafe, sowie aufgrund seiner »Lebensleistung«.
Der Kurienkardinal ist der bislang ranghöchste katholische Geistliche, der wegen Missbrauchs verurteilt wurde. Als Finanzchef stand er in der Hierarchie des Vatikans auf Platz drei. Pell hatte im Gerichtsverfahren auf nicht schuldig plädiert. Laut ABC wird im Juni über seinen Berufungsantrag verhandelt. epd/nd
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