Grüne wollen Friedhöfe als ökologische Nische
Potsdam. Friedhöfe werden als schützenswerte Orte für Flora und Fauna aus Sicht der Grünen noch zu wenig geschätzt. Sie seien gerade in Städten ökologische Nischen, sagte der Landtagsabgeordnete Benjamin Raschke. Seltene Tierarten oder Pflanzen fänden dort ihren Lebensraum. Ohne Konzepte für die Pflege würden immer mehr alte Bäume, Hecken und Sträucher verschwinden. Raschke bedauerte, vom Land Brandenburg keine genauen Angaben zur Zahl der Friedhöfe bekommen zu können. In der Antwort auf seine parlamentarische Anfrage hatte das Innenministerium mitgeteilt, dass es rund 930 evangelische Friedhöfe gebe und eine unbekannte Zahl katholischer Begräbnisstätten, außerdem 56 verwaiste jüdische Friedhöfe. Das Land sei nicht für die gärtnerische Pflege von Friedhöfen zuständig, hieß es. Raschke betonte, es sei wichtig, regelmäßig Lücken im Baumbestand zu schließen. Neue Alleen müssten angepflanzt oder Bäume gesetzt werden, sonst verlören Eichhörnchen oder seltene Fledermausarten ihren Lebensraum. Raschke kündigte eine Musteranfrage für Gemeinden an, um ein besseres Bild vom aktuellen Zustand der Friedhöfe zu erhalten. dpa/nd
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