- Kommentare
- Heiko Maas
Die Bomben in Deutschland
Aert van Riel über die Rede von Heiko Maas vor den Vereinten Nationen
Starke Worte allein reichen nicht, um die nukleare Abrüstung voranzubringen. Das sollte auch Bundesaußenminister Heiko Maas wissen. Trotzdem hat der Sozialdemokrat nun vor den Vereinten Nationen wortreich für eine Verringerung der Atomwaffen geworben, ohne konkrete Taten folgen zu lassen. Maas nutzte den Vorsitz Deutschlands im UN-Sicherheitsrat, um sich als Mahner und Multilateralist zu präsentieren, der seine Partner zu kleinen Schritten in Richtung Weltfrieden bewegen möchte. Die Realität sieht anders aus. Deutschland weigert sich, dem Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beizutreten, den zwei Drittel der UN-Mitglieder unterzeichnet haben. Die Atommächte sind nicht dabei und Deutschland ist durch seine Mitgliedschaft in der NATO Teil eines atomaren Bündnisses.
Auch hierzulande, in Büchel, sind Atomwaffen der USA stationiert. Die Bundesregierung will daran nichts ändern. Niemand kann ausschließen, dass die Bomben eines Tages zur Anwendung kommen. Deswegen sind Initiativen für eine Entspannung zwischen der NATO und Russland das Gebot der Stunde. Spätestens seit der Kündigung des INF-Vertrags hat die Konfrontation aber zugenommen. Die Bundesregierung trägt eine Mitschuld daran. Sie hat einseitig die Sichtweise des Militärbündnisses übernommen, anstatt zu deeskalieren.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!