Kampf um Tarifverträge in Nordrhein-Westfalen

Ver.di streikt in NRW bei mehreren tariflosen Unternehmen wie OBI, Douglas, TEDi-Lager und Porta Möbel Logistik

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat für diesen Mittwoch in Nordrhein-Westfalen zu Streiks bei mehreren bislang nicht tarifgebundenen Einzelhandelsunternehmen aufgerufen. Zu Kundgebungen in Dortmund und Duisburg wurden laut Verdi etwa 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwartet. Betroffen sind demnach neben dem Onlineriesen Amazon auch die Unternehmen OBI, Douglas, TEDi-Lager (DLG), Smyths Toys und Porta Möbel Logistik.

Die Arbeitsniederlegungen sollten nach Gewerkschaftsangaben um 11.00 Uhr beginnen. Für Donnerstag sind neue Tarifverhandlungen im NRW-Einzelhandel angesetzt. Verdi fordert, dass die bislang tariflosen Unternehmen die dort verhandelten Tarifverträge für den Einzelhandel in Nordrhein-Westfalen anerkennen.

»Die streikenden Kolleginnen und Kollegen in den tariflosen Betrieben erhalten weniger Entgelt als die Beschäftigten, für die ein Tarifvertrag gilt. Sie wollen aber keine Beschäftigten zweiter Klasse sein«, erklärte dazu Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. »Die Tarifverträge müssen wieder für alle Beschäftigten des Einzelhandels gelten.«

In der Tarifrunde für den NRW-Einzelhandel fordert ver.di Gehaltserhöhungen von 6,5 Prozent, mindestens aber 163 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro steigen. Darüber hinaus wird die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge des Einzelhandels gefordert.

Lesen Sie auch unsere Analyse: Die Macht der Konzerne - In der neuen Tarifrunde im Einzelhandel haben Millionen Beschäftigte schlechte Karten

»Ich erwarte ein Angebot, welches der positiven wirtschaftlichen Entwicklung im Einzelhandel Rechnung trägt«, forderte Zimmer. Sie wies darauf hin, dass die Umsätze laut Handelsverband im zehnten Jahr in Folge steigen würden. Diese positive Entwicklung müsse sich auch spürbar auf die Entgelte der Beschäftigten auswirken. AFP/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.