Rache als Rache auf Rache ...

Alexander Isele über die Bombenanschläge in Sri Lanka

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist die wahrgewordenen Fantasie menschenverachtender Fanatiker auf der ganzen Welt: Bomben auf Christen in Sri Lanka als Racheaktion für ein Kugelhagel auf Muslime in Christchurch, Neuseeland, als Racheaktion auf ... als Racheaktion auf ... Eine weltweite Gewaltspirale, die niemals endet und den Hass auf alle Andersdenkenden am Kochen hält - und so die eigene Existenz rückversichert.

Die Globalisierung lässt Zeit und Raum schrumpfen, heißt es. In Sri Lanka gab es in muslimischen Gemeinden zwar vereinzelt radikale Tendenzen - bedingt durch rückkehrende Arbeitsmigranten, die sich in den Golf-Staaten radikalisiert haben. Aber das Ausmaß des Anschlages und die internationale Vernetzung der Terroristen kann wohl nicht allein auf sri-lankische Gruppen zurückzuführen sein. So wundert es nicht, dass Fanatiker, die sich als »Islamischer Staat« bezeichnenden, den Anschlag für sich reklamieren. Kurz nach dem Verlust ihrer Bastion in Syrien weisen sie per Massenmord in Sri Lanka die eigene Zukunft. Medial weltweit beachtet, lässt sich ein Propagandaerfolg erzielen. Für Sri Lankas Gesellschaft mit dem seit zehn Jahren währenden brüchigen Frieden könnte dieser schlimme Folgen haben. Die Islamisten feiern die Gewalt; die Antwort wird nicht lange auf sich warten lassen - ob in Sri Lanka oder sonst wo auf der Welt.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.