Brinkhaus verbietet Maaßen-Auftritt im Fraktionssaal

Veranstaltung der Union mit ehemaligem Verfassungsschutzchefs über Islam und Muslime wird verlegt

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat laut einem Medienbericht einen Auftritt des ehemaligen Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen im Fraktionssaal der Union im Reichstag verboten. Nach Informationen der »Welt« muss der für diesen Samstag geplante Auftritt Maaßens bei einer Veranstaltung des konservativen Berliner Kreises in einen anderen Raum verlegt werden.

Geplant ist eine Veranstaltung über den »sogenannten politischen Islam« unter anderem mit der Bloggerin Sigrid Herrmann-Marschall. Laut der Sprecherin des Berliner Kreises, Sylvia Pantel, werden rund 150 Teilnehmer erwartet.

Maaßen hatte zuletzt immer wieder die Migrationspolitik der Kanzlerin Angela Merkel kritisiert. Nach »Welt«-Informationen haben einige Unionsfraktionsmitglieder irritiert darauf reagiert, dass die Veranstaltung im Fraktionssaal stattfindet, zumal zeitgleich die AfD im Bundestag die »1. Konferenz der freien Medien« veranstaltet. Da Maaßens Referat beim Berliner Kreis auch für Nicht-CDU-Mitglieder zugänglich sein soll, könnte er auch Publikum aus dem AfD-Kongress anziehen.

Maaßen hatte unter anderem Hetzjagden auf Migranten in Chemnitz im vergangenen Jahr abgestritten. Schon damals wurde ihm eine Nähe zur AfD unterstellt.

Auch Brinkhaus soll am Samstag im Bundestag sprechen. Unklarheit herrschte zunächst darüber, ob es sich dabei um die Veranstaltung des Berliner Kreises handelt. Laut »Welt« geht die Fraktionsspitze davon aus, dass es sich nicht um die gleiche Veranstaltung handelt, auf der auch Maaßen spricht. Pantel sprach dagegen von »zwei Teilen einer Veranstaltung« - getrennt nur durch ein Mittagessen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.