Studie: Mehrheit bevorzugt feste Vollzeitstellen

Internationale Studie zeigt, dass Deutsche offen für flexible Arbeitsmodelle sind

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Eschborn. Die Deutschen sind laut einer internationalen Umfrage vergleichsweise offen für flexible Arbeitsmodelle. Acht von zehn Bundesbürgern geben an, dass für sie etwa Leih-, Teilzeit- oder Projektarbeit »vielleicht« oder »auf jeden Fall« eine Option ist, wie aus einer Untersuchung im Auftrag des Personaldienstleisters Manpower hervorgeht, die AFP am Sonntag vorlag. Eine höhere Zustimmung gibt es in Europa nur in Spanien, Italien und Polen.

Das Interesse an flexiblen Modellen ist für die Befragten in Europa demnach vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen: Zum einen geben sie an, dass sie so Arbeitserfahrung sammeln können. Zum anderen helfen diese Jobs ihnen, das Grundeinkommen zu sichern. Letzteres ist das Motiv Nummer eins für Arbeitssuchende in Deutschland, sich für ein flexibles Arbeitsmodell zu entscheiden.

Die Bundesbürger sehen laut der Studie noch weitere Vorteile. Für 35 Prozent der Befragten bieten die flexiblen Modelle die Möglichkeit, sich um die eigenen Kinder oder Angehörige kümmern zu können, die Hilfe brauchen. 30 Prozent geben an, dass sie so auch eine große Auswahl zwischen verschiedenen Projekten und Tätigkeiten hätten. Etwa ebenso häufig werden mit flexiblen Modellen verbundene Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit genannt.

»Der Trend ist, dass sowohl in Deutschland als auch weltweit die Menschen mehr und mehr Wert darauf legen, nach ihren eigenen Maßstäben Arbeit und Privates besser zu vereinen«, erklärte Manpower Solutions-Geschäftsführerin Silke Meyer. »Deshalb schätzen viele Unabhängigkeit im Job.«

Doch obwohl das Interesse an den alternativen Jobmodellen steigt, bevorzugt die Mehrheit immer noch eine Festanstellung in Vollzeit. Weltweit sind es 55 Prozent der Beschäftigten. Deutschland liegt mit 61 Prozent über dem globalen Durchschnitt. An der Spitze in Europa steht Frankreich - hier wollen 72 Prozent fest angestellt sein und in Vollzeit arbeiten. Auf den weiteren Plätzen folgen die Polen, Schweden, Norweger und Briten. Außerhalb Europas liegen US-Bürger (70 Prozent), Kanadier (63 Prozent), Singapurer (62 Prozent) und Japaner (61 Prozent) deutlich über dem weltweiten Mittelwert.

Was die meisten Arbeitssuchenden in Europa von flexiblen Modellen abschreckt, sind die geringe Arbeitsplatzsicherheit und eine niedrigere Vergütung. Letzteres stellt für die Deutschen das größte Problem dar (59 Prozent). Ähnlich sehen es die Franzosen (60 Prozent) und Polen (61 Prozent). Lediglich für die Briten spielt dieser Punkt eine untergeordnete Rolle (28 Prozent). Die Bewohner Großbritanniens stören sich zu zwei Dritteln vor allem an der Möglichkeit, eher den Job zu verlieren (64 Prozent). Den Bundesbürgern bereitet das zu 58 Prozent Sorgen.

Für die nach Angaben von Manpower bevölkerungsrepräsentative Studie wurden im vergangenen Jahr weltweit rund 18.000 Berufstätige im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. In Deutschland nahmen 749 Arbeitnehmer mit und ohne Führungsverantwortung an der Befragung teil. AFP/nd

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