Werbung
- Anzeige -
  • Sport
  • 1. FC Union Berlin

Union fehlt nur ein Tor

Berliner nutzen die ideale Vorlage nicht zum Aufstieg

  • Ulli Brünger, Bochum
  • Lesedauer: 3 Min.

Der 1. FC Union Berlin hat die erste große Chance auf den direkten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga in einem Herzschlagfinale verspielt. Nach dem 2:2 beim VfL Bochum am Sonntag geht es für die »Eisernen« als Zweitligadritter nun in den beiden Relegationspartien gegen den Erstliga-16. VfB Stuttgart um den erstmaligen Aufstieg der Vereinsgeschichte.

Vor 24 500 Zuschauern im Ruhrstadion zerstörten Anthony Losilla (24. Minute) und Silvère Ganvoula per Foulelfmeter (49.) den Berliner Traum vom zweiten Platz in der Abschlusstabelle. Grischa Prömel, der den Strafstoß mit einem überflüssigen Foul eingeleitet hatte, sorgte für den Anschluss (83.). Drei Minuten ließ Joshua Mees die Gästefans noch mehr hoffen - am Ende vergebens. Am Donnerstag in Stuttgart und am 27. Mai im Stadion An der Alten Försterei stehen die Relegationsduelle mit dem VfB an.

Das war umso ärgerlicher, weil der direkte Konkurrent und nun punktgleiche SC Paderborn im Parallelspiel mit 1:3 bei der SG Dynamo Dresden unterlag. Bochums Torschütze Ganvoula sah in der 72. Minute die Gelb-Rote Karte.

Union-Trainer Urs Fischer nahm nur eine Änderung nach dem 3:0 gegen den 1. FC Magdeburg vor. Für Joshua Mees rückte Felix Kroos aufgrund der größeren Erfahrung in die Startelf. Vorn sollte die Doppelspitze mit Sebastian Polter und Sebastian Andersson für die nötigen Tore sorgen. »Ich glaube schon, dass die Zwei gut funktioniert und harmoniert haben«, sagte Fischer vor Anpfiff.

Angesichts des knappen Ein-Punkte-Rückstands auf Paderborn war die Hoffnung der rund 6000 mitgereisten Berliner Fans groß, dass es nach zehnjähriger Zweitligazugehörigkeit mit dem direkten Aufstieg in die 1. Bundesliga klappen könnte. »In solchen Spielen brauchst du den zwölften Mann«, lobte Fischer die Anhänger, die fast unentwegt ihr Team anfeuerten. Auch beim Public Viewing am Stadion An der Alten Försterei in Berlin fieberten mehrere Tausend Köpenicker Fans.

Die Eisernen gingen im Ruhrstadion bei einsetzendem Starkregen engagiert zu Werke, um ihre Hausaufgaben zu machen. Allerdings sprangen auf beiden Seiten zunächst keine großen Chancen heraus - bis zur 24. Minute: Nach einem Zuspiel von Soares nutzte Losilla die erste Lücke in der Unioner Defensive und vollendete zum 1:0. Die beste Ausgleichschance hatte Andersson, der aber per Kopf am gut reagierenden Torwart Manuel Riemann scheitere (35.). Darüber hinaus fehlte es den kämpferisch überzeugenden Berlinern an spielerischen Mitteln und im letzten Drittel an der notwendigen Konsequenz.

Die zweite Hälfte begann für die Gäste traumatisch. Als Prömel Bochums Angreifer Lukas Hinterseer im Strafraum festhielt, zeigte der Schiedsrichter sofort auf den Punkt. Die Chance ließ sich Ganvoula nicht entgehen. Mit dem 2:0 für Bochum schien die Partie entschieden. Doch in einer packenden Schlussphase kam Union binnen drei Minuten zum Ausgleich - und drückte auf das Tor zum Aufstieg. Am Ende fehlte jedoch das entscheidende Fortune. Das Positive für die Eisernen: Nun besteht die Chance, den Aufstieg im eigenen Stadion zu feiern. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.