Keine Ghetto-Rente für Roma aus Serbien

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Berliner Sozialgericht hat die Klage einer Roma-Frau auf Rentenzahlung für frühere Arbeit in einem Nazi-Ghetto abgewiesen. Zur Begründung hieß es, in Serbien und Mazedonien habe es während der NS-Besatzung keine Ghettos für Roma gegeben. Das habe ein Gutachten eines Sachverständigen ergeben, teilte das Sozialgericht am Montag mit. Daher habe die damals sechs bis zehn Jahre alte Klägerin keinen Anspruch auf eine entsprechende Rente. Das Gericht zweifelte auch an den wahrheitsgemäßen Angaben zu dem Fall. Die Erklärungen der Frau und anderer Kläger stünden »weder in Einklang mit den historischen Fakten«, noch sei »eine individuelle Wiedergabe« zu erkennen. Es sei denkbar, »dass der Klägerin und anderen Antragstellern vorgefertigte Erklärungen ohne Bezug zum individuellen Verfolgungsschicksal zur Unterschrift vorgelegt« worden seien. Die Frau hatte angegeben, als Kind von April 1941 bis September 1944 zwangsweise in dem serbischen Dorf Smederevska Palanka gelebt zu haben. Dort sei sie von deutschen Soldaten bewacht worden. Um nicht zu verhungern, habe sie auf dem Feld gearbeitet und Vieh versorgt und dafür Lebensmittel erhalten. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.