Firma baut neuen Campus in Tempelhof

  • Martin Kröger, Tokio
  • Lesedauer: 2 Min.

So eine Investition wird nicht alle Tage verkündet. Am Rande der Auslandsreise des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) und einer Wirtschaftsdelegation der Industrie und Handelskammer (IHK) nach Tokio wurde am Donnerstag bekannt, dass e-shelter, ein deutsches Tochterunternehmen des japanischen Konzerns NTT Communications, in Berlin-Tempelhof tatsächlich ein riesiges neues Rechenzentrum mit einem angeschlossenen Campus errichten will. Berlins Regierender Bürgermeister geht von Investitionen von mehreren Hundert Millionen Euro aus.

»Das ist seriös«, sagte Müller am Rande der Urban-20-Versammlung von Bürgermeistern in Tokio. »Dass es nun Tempelhof ist, ist ein netter Nebeneffekt«, so der Regierende, der selber aus diesem Stadtteil kommt. Er habe sich aber auch über den Siemens-Campus in Berlin-Spandau sehr gefreut.

Der erste Teil des 60.000 Quadratmeter großen Rechenzentrums im »Marienpark« in Tempelhof soll nach Unternehmensangaben im vierten Quartal 2020 fertiggestellt sein. »Wir sehen in der Digitalisierung einen der wesentlichen Treiber für die starke Nachfrage, die wir derzeit aus einer Reihe von Branchen erleben, darunter Hyperscaler, der öffentliche Sektor und die Medienbranche«, erklärte Volker Ludwig, Senior-Vizepräsident für den Verkaufsbereich bei e-shelter. Der Bedarf habe sich in Berlin in den vergangenen Jahren maßgeblich entwickelt, so Ludwig.

Einen Anteil an dem möglichen Ansiedlungserfolg für Berlin dürfte auch ein kurzfristig in Tokio angesetzter Besuch Michael Müllers in der Konzernzentrale von NTT Communications gehabt haben. »In Japan wurde registriert, dass der Regierende Bürgermeister in einer kurzen Zeit den Termin wahrgenommen hat«, sagte Müller. Das Rechenzentrum trägt den Namen »BER2«. Es soll einer der wichtigsten Standorte für die Digitalisierung Deutschlands werden. Mit weiteren Ansiedlungen in der Campus-Umgebung wird gerechnet.

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