Wahlalter 14 wagen

Andreas Fritsche traut der Jugend eine fundierte politische Meinung zu

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Es spricht viel dafür, das Wahlalter bundesweit auf 16 Jahre abzusenken, wie es Brandenburgs CDU-Landesvorsitzender Ingo Senftleben jetzt befürwortet, vielleicht sogar auf 14 Jahre. Bereits in diesem Alter sind etliche Jugendliche durchaus in der Lage, sich eine fundierte politische Meinung zu bilden. Das beweisen uns gerade viele der Jugendlichen, die für eine bessere Klimaschutzpolitik demonstrieren.

Auf der anderen Seite erreichen bestimmte Wähler niemals in ihrem Leben die Reife, die für eine Demokratie wünschenswert wäre. Sie dürfen ihre Kreuze dennoch spätestens mit 18 Jahren setzen, auch bei Parteien, die im Verdacht stehen, dass sie die Demokratie einschränken oder ganz abschaffen möchten. Der Einfluss 14- bis 17-Jähriger bei Wahlen wäre ohnehin gering. Denn entschieden mehr bundesdeutsche Wähler werden in den kommenden Jahrzehnten alt und sehr alt sein. Das auffällig andere Abstimmungsverhalten junger Leute würde also kaum ins Gewicht fallen.

Dass jedoch bei der spielerischen U18-Europawahl die Grünen auf 29 Prozent kamen und diverse Tierschutzparteien auf zusammen neun Prozent, sollte für die anderen Parteien zumindest Anlass zum Nachdenken sein. Das gilt auch für die LINKE, die bei den jungen Leuten schon mal besser ankam und die bei ihnen nun nur noch bei sieben Prozent rangiert.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.