Israels Parlament stimmt in erster Lesung für Selbstauflösung
Jerusalem. Israel steht wegen vorerst gescheiterter Koalitionsverhandlungen vor der zweiten Wahl binnen eines Jahres. Das Parlament in Jerusalem stimmte in der Nacht zum Dienstag in erster Lesung für seine Auflösung. 66 der 120 Abgeordneten stimmten für den Antrag für eine Wahl am 17. September, wie die Knesset mitteilte. Die übrigen waren abwesend oder enthielten sich. Für eine Auflösung sind noch zwei weitere Lesungen erforderlich. Die letzte Abstimmung soll am heutigen Abend stattfinden.
Anlass des Schritts ist das Scheitern der Gespräche über eine neue Koalition unter Führung des rechtskonservativen Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Dieser hat bis heute Zeit, eine neue Koalition zu bilden. Für den Fall, dass dies nicht gelingt, hat seine Likud-Partei den Antrag auf Parlamentsauflösung gestellt. Damit soll verhindert werden, dass Präsident Reuven Rivlin einen anderen Politiker mit der Regierungsbildung beauftragt. Ein Streitpunkt ist, dass Netanjahu, mehr strengreligiöse Männer zum Wehrdienst verpflichten will, was Ultraorthodoxe, die er für eine Mehrheit braucht, strikt ablehnen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.