Neuer Vorschlag zu Umgang mit Wittenberger »Judensau«

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Wittenberg. Hochrangige Protestanten haben sich für eine Abnahme der Spottplastik »Judensau« von der Fassade der Stadtkirche in Wittenberg ausgesprochen. Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Irmgard Schwaetzer, und der designierte Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, schlugen vor, die mittelalterliche Skulptur in ein neu zu schaffendes Denkmal vor der Kirche zu integrieren. »Meine Vision wäre ein Denkmal, das nicht nur von der christlichen Gemeinde, sondern auch von Kommune und Landkreis mitgetragen wird, in Rücksprache mit den jüdischen Institutionen die Dinge aufnimmt und ins Heute bringt«, sagte Kramer am Montagabend bei einer Diskussion in Wittenberg. Das Sandsteinrelief stammt aus dem Jahr 1280 und zeigt eine Sau, an deren Zitzen sich Menschen laben, die Juden darstellen sollen. Das Landgericht Dessau-Roßlau urteilte am Freitag, die Plastik stelle keine Beleidigung dar und könne hängenbleiben. Der jüdische Kläger Michael Düllmann kündigte bei der Debatte in Wittenberg an, Berufung beim Oberlandesgericht Naumburg einzulegen. nd/epd Kommentar Seite 10

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