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Breite Füße
Sebastian Weiermann über den Erfolg der Klimabewegung
Ist noch eine Steigerung möglich? Zehntausende Menschen haben am Wochenende in Aachen und im Rheinischen Revier für eine radikal andere Klimapolitik protestiert und blockiert. Das Bündnis »Ende Gelände« hat den größten Erfolg seiner Geschichte gefeiert. Das Rheinland ist zum Herz der Bewegung für Klimagerechtigkeit in Deutschland geworden. Welche politischen Auswirkungen das hat, bleibt jedoch fraglich.
Dem Hambacher Forst wird weiter die Erde abgegraben und die Dörfer sollen weiter weichen. »Ende Gelände« und andere Akteure der Klimabewegung werden die Aktionen vom Wochenende nicht beliebig wiederholen können. Irgendwann wird der Gang in die Grube und auf die Gleise langweilig. Es gilt also jetzt andere Orte zu finden, um die Bewegung im ganzen Land zu verankern.
Ansatzpunkte dafür gibt es sicher genug. Ob es die kommunalen Beteiligungen am Klimakiller RWE sind, die mit Importkohle befeuerten Steinkohlekraftwerke oder die Autoindustrie: Es gibt viel zu tun. Und den Menschen in zum Beispiel Wolfsburg »Ende Geländewagen« näherzubringen dürfte eine schwierige Aufgabe werden. Allerdings ist es Zeit, sie anzupacken. Auf die Politik ist in Klimafragen kein Verlass. Das hat der EU-Gipfel am Wochenende bewiesen.
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