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Der Kater nach der Feier
Simon Poelchau über den Auftragseinbruch bei den Maschinenbauern
Schon seit Jahren warnen Institutionen wie der Internationale Währungsfonds und die EU-Kommission vor den Gefahren der riesigen deutschen Handelsüberschüsse für die internationale Wirtschaft. Diese Fixierung auf den Export könnte für die Bundesrepublik jetzt selbst zum Verhängnis werden. Im ersten Halbjahr 2019 sind die Auftragseingänge bei den hiesigen Maschinenbauern um neun Prozent eingebrochen, wie der Branchenverband VDMA am Montag mitteilte. Und weniger Aufträge bedeuten eine niedrigere Produktion, weniger Bedarf an Arbeitskräften und weniger Wirtschaftsleistung. Schon ist das Wort Kurzarbeit wieder in aller Munde.
Dabei spürt der Maschinenbau wie keine andere Branche die Schwankungen auf dem Weltmarkt und die Zerwürfnisse in Folge von Handelskonflikten. So werden zwei von drei Anlagen ins Ausland verkauft. Gleichzeitig machte der Anteil der Maschinenbauer am Gesamtexport vergangenes Jahr fast 15 Prozent aus. Nach den Autos sind Maschinen damit das wichtigste Exportgut. Wenn es hier kriselt, hat dies negative Auswirkungen auf die gesamte Konjunktur.
Man hat sich also zu früh gefreut, als man jahrelang die Exportstärke abfeierte und sich gegen Krisen gefeit fühlte. Denn nach jeder Feier folgt ein Kater. Und je doller die Feier, desto doller der Kater danach.
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