Unten links
Bundeswehrsoldaten dürfen bald umsonst mit der Bahn fahren, wenn sie Uniform tragen. Das soll eine Geste des Dankes sein; zugleich verspricht man sich davon Werbung für die Bundeswehr. Vor allem wird diese Regelung zur Folge haben, dass ein schwunghafter Handel mit echten und gefälschten Uniformen in Gang kommt und in den Zügen kaum noch ein Zivilist anzutreffen sein wird. Und der Anreiz, uniformiert zu reisen, kann noch verstärkt werden: Wer im Stechschritt zum Bordbistro marschiert, bekommt einen Kaffee gratis. Wer im Tarnanzug über den Bahnsteig robbt, darf in die 1. Klasse. Wer alle Fragen des Schaffners mit »Jawoll, Herr Oberst!« beantwortet, verdient sich 100 Bonuspunkte. Wer ein Lied aus dem Bundeswehr-Liederbuch zum Besten gibt (»Wir lagen vor Madagaskar«), hat einen Fensterplatz sicher. Und wer die Mitreisenden mit lustigen Anekdoten aus dem Afghanistan-Einsatz unterhält, wird mit einer Freifahrt prämiert. Nach Kabul. wh
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!