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Taliban einigen sich mit USA auf Truppenabzugsplan
5000 US-Soldaten sollen Afghanistan verlassen / Anschlag in Kabul mindestens 16 Toten
Kabul. Die islamistischen Taliban und die USA haben sich Berichten zufolge auf einen Friedensplan für Afghanistan geeignet. Demnach sollen in den kommenden fünf Monaten rund 5000 US-Soldaten vom Hindukusch abgezogen werden, wie der afghanische TV-Sender Tolo News am Dienstag berichtete. Im Gegenzug sollen die Taliban ihre Angriffe verringern und Terrororganisationen wie Al-Kaida keinen Schutz bieten. Der US-Sonderbeauftragte Zalmay Khalilzad erklärte, das Abkommen stehe »im Prinzip«, US-Präsident Donald Trump müsse aber noch zustimmen.
Khalizad hatte zuvor die afghanische Regierung, die von den Verhandlungen ausgeschlossen war, über Details des Abkommens unterrichtet. Kurz nach Bekanntgabe der Einigung griffen die Taliban in Kabul einen Wohnkomplex von Ausländern an. Bei der Explosion einer Autobombe wurden mindestens 16 Menschen getötet und 119 weitere verletzt. Die Polizei evakuierte etwa 400 Ausländer aus dem Komplex. Nach Angaben des Innenministeriums ereignete sich die Explosion in der Nähe von Green Village, einem Gebiet, in dem Hilfsorganisationen und internationale Organisationen ansässig sind. Auch die Botschaften der USA und Großbritanniens haben dort ihren Sitz.
In den vergangenen Wochen hatte die Anzahl der Attentate stark zugenommen. Am Wochenende hatten die Taliban Kundus und Puli Khumri, zwei Großstädte im Norden des Landes, angegriffen und zeitweise wichtige Gebäude besetzt. Mindestens 35 Menschen wurden getötet. Auch ein Lager der Bundeswehr in Kundus kam dabei unter Beschuss. Die Taliban kontrollieren inzwischen etwa die Hälfte des Landes. Agenturen/nd
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