Verständigung und Verständnis

Markus Drescher über die Integration von Migranten

Studien, die sich mit Migration nach Deutschland beschäftigen, betonen in der Regel die Bedeutung des Kontaktes von aufnehmender Mehrheitsgesellschaft und Neuankommenden. Dieser Erkenntnis liegen elementare menschliche Erfahrungen zugrunde, die jeder und jede irgendwann im Leben bereits selbst gemacht hat: Wenn man irgendwo neu hinzukommt, ist man froh, ins Gespräch zu kommen, auf Interesse statt Ablehnung zu treffen, sich mitteilen zu können, die Chance zu erhalten, sich einzubringen. Andersherum ermöglicht der direkte Austausch, sich ein Bild zu machen, Neugierde zu befriedigen, und ja, auch mögliche Vorurteile zu überprüfen, von denen keiner frei ist.

Verständnis für den jeweils anderen entsteht durch Verständigung und nicht, wenn Berührungspunkte fehlen, diese sich auf Konfliktsituationen beschränken oder Meinungen auf Hörensagen basieren. Deshalb ist es richtig, wenn die Malteser einen »neuen Schwung für die Integration« fordern. Das fängt bei Respekt für die vielen Engagierten an und hört beim Erlernen der deutschen Sprache - mit Kursen für möglichst viele Angekommenen - noch lange nicht auf. Ein Nachlassen in diesem Bereich, gar ein Zurückfahren der Integrationsbemühungen, die ja durchaus schon Erfolge zeitigten, wäre ein Bärendienst an dieser Gesellschaft - an der Mehr- wie auch der Minderheit.

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