Brandanschlag auf Bahnkabel in Karlshorst

Nicht zum ersten Mal legt ein Anschlag den Bahnverkehr lahm. Diesmal sind die S3 und mehrere Regionalbahnlinien betroffen.

  • Lesedauer: 2 Min.

Bislang unbekannte Täter haben einen Brandanschlag auf Leitungen und Kabel der Bahn in Berlin-Karlshorst verübt. Die Polizei geht davon aus, dass politische Extremisten verantwortlich sind, wie ein Sprecher am Montag sagte. Der S-Bahn- und Regionalzugverkehr auf der Strecke zwischen Ostkreuz und Erkner wurde unterbrochen oder umgeleitet. Die S-Bahn richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. S-Bahnen sollen ab Montagabend wieder regulär fahren, die Regionalzüge wohl erst im Lauf des Dienstags.

Das Feuer wurde in der Nacht zu Montag um 3.31 Uhr in dem Kabelschacht an der Zugstrecke nahe dem S-Bahnhof Karlshorst gelegt, wie ein Bahnsprecher sagte. Der genaue Ort war noch nicht bekannt. Das Feuer zerstörte zum einen Kabel für die Stromversorgung der S-Bahn. Diese Reparaturen sollten bis Montagnachmittag fertig sein.

Schwerwiegender waren Zerstörungen von Leitungen der Regionalbahnstrecke. »Zahlreiche Signale und Weichen sind ausgefallen«, sagte ein Bahnsprecher. Zerstört worden seien insgesamt sechs Kabel mit je 80 bis 120 Adern, heißt es von der Bahn. Die müssten an der Stelle durch neue Leitungen ersetzt werden. Das ist umständlich und zeitaufwendig, weil nach dem Anschluss jeder einzelnen Ader diese anschließend auf korrekte Funktion überprüft werden müsse. Bis voraussichtlich Dienstagvormittag wird der RE 1 aus Frankfurt (Oder) kommend über Lichtenberg und Gesundbrunnen umgeleitet. Der RE 7 wird vom Flughafen Schönefeld aus über Ostkreuz nach Lichtenberg geführt, wie die RB 14, die allerdings nicht am Ostkreuz hält.

Viele Fahrgäste wurden am Morgen von den Zugausfällen überrascht. Die S-Bahn twitterte, dass auf der S 3 die komplette Fahrgastinformation zwischen den Bahnhöfen Wuhlheide und Erkner ausgefallen sei.

Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt. In den vergangenen Jahren verübten Linksradikale immer wieder Brandanschläge auf Bahnanlagen. Am Montagnachmittag tauchte ein Bekennerschreiben auf einer linken Internetseite auf. In dem Text, dessen Authentizität unklar war, bekannten sich radikale Klimaschützer zu dem Brandanschlag.

Für die S-Bahn war der Montag auch ansonsten kein glücklicher Tag. Am Morgen fuhr eine Bahn auf der Strecke zwischen Griebnitzsee und Wannsee gegen einen querliegenden Baum und blieb liegen. Rund 100 Fahrgäste wurden betreut. Die Feuerwehr musste den Baum entfernen. dpa/nd

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