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Im Hagel
Literaturnobelpreisträger Peter Handke hat bei einem Besuch in der Gemeinde Griffen in Kärnten aufgebracht auf Fragen zur Kritik des Buchpreis-Trägers Saša Stanišić reagiert. Stanišić hatte den 76-jährigen Handke wegen dessen Haltung zu den Jugoslawienkriegen bei der Verleihung des Deutschen Buchpreises scharf kritisiert. Darauf angesprochen reagierte Handke unwirsch. »Ich steh vor meinem Gartentor und da sind 50 Journalisten - und alle fragen nur wie Sie, und von keinem Menschen, der zu mir kommt, höre ich, dass er sagt, dass er irgendetwas von mir gelesen hat, dass er weiß, was ich geschrieben hab, es sind nur die Fragen: Wie reagiert die Welt, Reaktion auf Reaktion. Ich bin ein Schriftsteller, komme von Tolstoi, ich komme von Homer, ich komme von Cervantes, lasst mich in Frieden und stellt mir nicht solche Fragen«, sagte Handke laut dem im Ö1-»Morgenjournal« gesendeten Mitschnitt.
Ein für Mittwoch geplanter Medientermin in Griffen wurde auf Handkes Wunsch abgesagt. Handke hatte am Dienstagabend zunächst Gemeindevertreter getroffen. Diese Gelegenheit nutzten Journalisten, um Handke auf die Buchpreis-Rede anzusprechen. »Ich hatte das Glück, dem zu entkommen, was Peter Handke in seinen Texten nicht beschreibt«, hatte Stanišić darin gesagt. Laut ORF sagte Handke außerdem, er werde nie wieder Journalistenfragen beantworten.
Handkes Kritiker werfen ihm seine Haltung im Balkan-Konflikt vor. Handke hielt 2006 bei der Beerdigung des jugoslawischen Staatsoberhaupts Slobodan Milošević eine Rede. Die Verleihung des Literaturnobelpreises für 2019 an ihn am vergangenen Donnerstag stieß weltweit auf ein geteiltes Echo. dpa/nd
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