Unten links
Schweigen muss man aushalten können. Natürlich bei der Polizei, aber vor allem vor Gericht. Das gilt nicht nur für Angeklagte, sondern auch für das Publikum. So wie beim Prozess vor dem Berliner Kammergericht am Freitag, als es um drei Milliarden Euro ging. Mit diesem Geld sollen bis zu 1500 neue U-Bahnwagen besorgt werden. Ein unterlegener Bieter ist mit dem Verfahren nicht einverstanden. Die Richterin will, dafür ist sie bekannt, mal wieder kein Urteil fällen. Der Kläger will allerdings schriftlich haben, warum alles unerheblich sein soll, was er vorgetragen hat. »Wie gestaltet man dieses Ende? Darüber möchte ich schon noch mal reden«, sagt die Richterin. Und erntet laaanges Schweigen. »Es muss ja nicht die Lösung sein, aber Sie können uns sagen, was Sie quält«, setzt sie noch mal an. Schweigen. Schweigen. Schweigen. Das quält alle. Sie gibt auf. Eine weitere mündliche Verhandlung soll es nur dann geben, wenn noch etwas von »ganz großem Gewicht« schriftlich eingereicht wird. Bitte nicht. nic
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.