- Kommentare
- Reha-Urteil
System mit Reibungsverlusten
Ulrike Henning hofft nach dem Reha-Urteil auf mehr Patientenorientierung
Eine medizinische Rehabilitation nach einem Krankenhausaufenthalt soll entweder die Arbeitsfähigkeit wiederherstellen oder Pflegebedürftigkeit mindern bzw. ganz verhindern. Das zunächst einmal ganz unabhängig davon, welche persönlichen Ziele Rehabilitanden erreichen wollen: ganz allgemein fitter werden, wieder laufen lernen, mit Schmerzen umgehen.
Streit darum, was von den Kassen zu bezahlen ist, gibt es relativ häufig. Die Fälle liegen jedoch sehr verschieden. Einige Patienten brauchen zur besseren Genesung vor der Reha ein paar Ruhetage zu Hause. Andere kommen blutig in die Einrichtungen, haben starke Schmerzen und sollten vielleicht länger in klinischer Betreuung sein.
Das aktuelle Urteil des Bundessozialgerichtes hat zumindest in einem schweren Fall für das Patientenwohl votiert: Für zehn Tage einen Pflegeplatz mit Beatmung zu organisieren ist eine Herausforderung. Gut, dass die Klinik übernommen hat. Das Urteil signalisiert, dass immer wieder gerade an den Schnittstellen der verschiedenen Bereiche des Gesundheitssystems Patienten schnell allein gelassen werden, sicher nicht zu ihrem Vorteil. Und dass das unübersichtliche System zu wenig auf die Patienten selbst orientiert ist, sondern zuerst auf die eigenen, oft bürokratischen Limitationen.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!