Manischer Deregulierer

Der Gewinneinbruch bei Tesla kommt nicht überraschend

Protestaktion vor einem Standort des Elektroauto-Herstellers Tesla in den USA
Protestaktion vor einem Standort des Elektroauto-Herstellers Tesla in den USA

Seine politischen Umtriebe fallen dem Unternehmer Elon Musk gerade auf die Füße. Tesla hat mit Umsatz- und Gewinneinbrüchen zu kämpfen. Das ist Folge seines Imageproblems. Zudem kann die ultrarechte Anhängerschaft E-Autos nicht leiden und sieht das Fahren von Schluckern billigen Sprits als ihr ureigenes Freiheitsrecht an.

Um 15 bis 20 Prozent dürfte Musks politisches Wirken die Nachfrage nach seinen Autos dauerhaft drücken, meinen Analysten. Das ist für Tesla zwar nicht existenzbedrohend. Doch nachdem das Unternehmen vor Musks Alleinherrschaft als technisch innovativer Underdog gegen die mächtigen Autokonzerne gestartet war, ist man längst in deren Riege angekommen und hat ebenso mit dem Problem der Marktsättigung zu kämpfen. Da Teslas extrem hohe Preise den Absatz zusätzlich belasten, will Musk auf ein anderes Pferd setzen: Robotaxis. Das ist gewagt, denn selbstfahrende Autos sind entgegen aller Prophezeiungen noch immer weit davon entfernt, die Straßen zu erobern.

Tesla soll mit billigen Presien dank abgespeckter Technik mit Kameras und KI-Software zum Marktführer in dieser Sparte aufsteigen. Im Weg stehen ihm allerdings die Verkehrsbehörden, die Musks autonome Taxis aufgrund der Gefährdung für den Straßenverkehr aktuell niemals zulassen können. Nun versteht man auch, warum der Milliardär geradezu manisch für Deregulierung und Privatisierung in allen Bereichen kämpft. Dabei könnten ihm seine politischen Umtriebe dann doch wieder von Nutzen sein.

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