Asche für die Union

Johanna Treblin über die neue Aktion des Zentrums für politische Schönheit

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 1 Min.

Mit seinem Mahnmal vor dem Reichstag richtet sich das Zentrum für politische Schönheit vor allem an die CDU. Warum? Es sei der Konservatismus gewesen, der den Nationalsozialisten den Weg bereitete. Heute dürfe die CDU nicht den gleichen Fehler begehen. Es ist also folgerichtig, sich an die Union zu wenden. Zudem zeigen die Politiker der AfD regelmäßig, dass ihnen das Gedenken an die Ermordeten der Nazis nichts wert ist.

Der Zeitpunkt passt: Am Wochenende forderte der AfD-Chef seine Partei auf, sich auf eine Regierungsbeteiligung mit der CDU vorzubereiten. Und bereits nach der Landtagswahl in Sachsen in diesem Jahr wurde versucht, das Tabu, mit der Rechtsaußenpartei zu koalieren, aufzuweichen: Mehrere CDU-Politiker forderten, Verhandlungen mit der AfD über eine mögliche Regierungsbeteiligung zu führen - wozu es dann aber nicht kam.

Das Zentrum für politische Schönheit sagt von sich, »aggressiven Humanismus« zu betreiben. Dieses Mal, indem es, angeblich, die Asche der Toten aus Auschwitz ausstellt. Das ist makaber. Doch die Asche - wenn es stimmt - war bisher zu einem Damm aufgeschüttet, ohne Angabe, was sich dort befindet. Dieser Anonymität haben die Künstler sie entzogen und sie in ein Mahnmal integriert. Sie dient nun einem besseren Zweck.

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