Waffen- und Drogenfunde bei Razzia in rechter Szene in Hessen

Beamte durchsuchten zwölf Wohnungen und Objekte / Ein Haftbefehl wurde vollstreckt

  • Lesedauer: 2 Min.

Wiesbaden. Bei einer Razzia in der rechtsextremen Szene in Hessen hat die Polizei Drogen und Waffen sichergestellt. Am Dienstag durchsuchten Beamte in dem Bundesland zwölf Wohnungen oder Objekte, wie das hessische Innenministerium am Mittwoch auf dpa-Anfrage mitteilte. Dabei sei ein Haftbefehl vollstreckt worden, erklärte Innenminister Peter Beuth (CDU) in Wiesbaden. »Unsere Ermittler der BAO Hessen R haben der rechten Szene einen abermaligen Schlag versetzt.«

Die Besondere Aufbauorganisation (BAO) Hessen R mit 140 Ermittlern war im Juli dieses Jahres speziell für den Kampf gegen rechtsextremistische Strukturen in Hessen eingerichtet worden. Sie war eine direkte Reaktion auf das Mord-Attentat am damaligen Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU).

Dieser war am 02. Juni in seinem Haus im Landkreis Kassel erschossen worden. Der Generalbundesanwalt geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Der Hauptverdächtige Stephan E. hatte die Tat zunächst eingeräumt, dann aber sein Geständnis widerrufen. Sein Anwalt kündigte ein neues Geständnis an.

Die Durchsuchungen gab es dem Ministerium zufolge in den Bereichen der Polizeipräsidien Mittel-, Ost-, Nord- und Südhessen. Die Beamten entdeckten neben Waffen und Drogen unter anderem Schießpulver, Pyrotechnik, Schwefelsäure und rechtsextreme Devotionalien.

Stichwortgeber der AfD
Aert van Riel sieht Seehofers Pläne gegen rechts mit Skepsis

Die Ermittler der BAO Hessen R haben in den zurückliegenden Monaten bei mehr als 700 Kontrollen rund 30 Straftäter der rechten Szene in Hessen festgenommen, wie das Ministerium mitteilte. Bereits bei früheren Aktionen waren Waffen, Sprengstoff und einschlägige Gegenstände sichergestellt worden. »Diesen polizeilichen Druck auf die Szene und rechte Straftäter werden wir auch künftig hochhalten«, erklärte Beuth. dpa/nd

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!