»Überlebende sind ein Licht für uns«

Politiker und jüdische Vertreter rufen entschiedenem Eintreten gegen Antisemitismus auf

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München. Bei Feierlichkeiten anlässlich einer Internationalen Nacht der Holocaust-Überlebenden haben Politiker und Vertreter der Juden zu einem entschiedenen Eintreten gegen Antisemitismus aufgerufen. »Wir müssen uns der Fratze des Judenhasses mit allen Mitteln entgegenstellen«, sagte der bayerische Antisemitismusbeauftragte Ludwig Spaenle (CSU) am Sonntag in München. »Es geht um nichts Geringeres als um die Menschenwürde im Alltag, wie jüdische Menschen in der Mitte unserer Gesellschaft ihren Lebensentwurf umsetzen.« Auch in Bremen wurden Holocaust-Überlebende bei einer Chanukka-Feier geehrt.

Die Internationale Nacht der Überlebenden, die 2017 initiiert wurde, findet weltweit zum Beginn des Chanukka-Fests statt. Eröffnet werde sie außer in München und Bremen auch in New York und Moskau, teilte die Jewish Claims Conference mit. Am Montag sind Feierlichkeiten in Paris und an der Klagemauer in Jerusalem geplant.

Chanukka sei »die perfekte Zeit, um die Überlebenden des Holocaust zu ehren, die der Welt so viel gegeben haben«, sagte in Bremen der Claims-Conference-Vizepräsident Greg Schneider. »Überlebende sind ein Licht für uns.« Die Claims Conference strebt die Rückgabe jüdischen Eigentums an, das während des Holocausts gestohlen wurde, und verteilt Geld an Einzelpersonen und Organisationen.

In München mahnte auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) an, unmissverständlich klar zu machen, »dass für antisemitische Hassprediger bei uns kein Platz ist, nie wieder Platz ist«. Er erinnerte daran, dass München ein Zentrum des Nationalsozialismus gewesen sei. »Gerade hier in München, darf es nie wieder unwidersprochen Antisemitismus geben, auch nicht in seiner kleinsten Form«, sagte er vor rund 300 Überlebenden und ihren Angehörigen.

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, selbst eine Überlebende, sagte: »Die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten, ist eine entscheidende und immer schwierigere Aufgabe.« Jene, die berichten könnten, würden immer weniger. dpa/nd

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