Papst fordert in Weihnachtsbotschaft »Sicherheitsgarantie« für Nahost

Franziskus prangert »Mauern der Gleichgültigkeit« gegenüber Flüchtlingen an

  • Lesedauer: 2 Min.

Rom. Papst Franziskus hat in seiner Weihnachtsbotschaft »Mauern der Gleichgültigkeit« gegenüber Flüchtlingsschicksalen beklagt. Er forderte von der internationalen Gemeinschaft eine »Sicherheitsgarantie« für den Nahen Osten. Dies müsse insbesondere für Syrien gelten, wo seit Jahren ein Bürgerkrieg tobt, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch vor etwa 55.000 Gläubigen, die sich bei strahlendem Sonnenschein auf dem Petersplatz versammelt hatten.

»Der Sohn Gottes, der vom Himmel auf die Erde gekommen ist, gebe denen Schutz und Geleit, die in der Hoffnung auf ein sicheres Leben emigrieren müssen«, betete der Papst. Es sei »die Ungerechtigkeit, die sie dazu zwingt, Wüsten und Meere, die zu Friedhöfen werden, zu überqueren«. Dabei müssten sie »unsagbare Misshandlungen, Knechtschaft jeder Art und Folter in den unmenschlichen Auffanglagern« ertragen.

Vor allem die Kinder litten unter den Konflikten im Nahen Osten und der ganzen Welt, sagte der Papst weiter. Dem »unsäglichen Leiden der Völker« in Nahost müsse ein Ende gesetzt werden. Die Menschen im Libanon forderte Franziskus auf, wieder zu einer »harmonischen Koexistenz« der Religionen zu finden. Das Land wird seit Mitte Oktober von beispiellosen Protesten gegen Korruption und Misswirtschaft erschüttert.

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Für den Konflikt im Osten der Ukraine wünsche er sich »konkrete Lösungen für einen dauerhaften Frieden«, sagte der 83-Jährige. Der Papst erinnerte auch an die sozialen und politischen Unruhen in Südamerika. Zudem bete er dafür, dass die unter Sanktionen leidenden Venezolaner, »die Hilfe erhalten, die sie brauchen«. Franziskus stammt selbst aus Argentinien.

In seiner Weihnachtsbotschaft ging der Papst auch auf Konflikte in Afrika ein. Dabei verurteilte er die Angriffe auf Christen in Westafrika. Vor allem in Burkina Faso, Mali, Niger und Nigeria wurden Christen verschleppt und getötet. Zuvor hatte er bereits in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, Friedenswünsche in den Südsudan geschickt. In der Hauptstadt Juba waren am Dienstag Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien ohne Durchbruch zu Ende gegangen.

Der Papst richtet sich traditionell am ersten Weihnachtsfeiertag von der Loggia des Petersdoms aus an die Gläubigen in aller Welt. Anschließend spendete er den feierlichen Papstsegen »Urbi et Orbi« (»Der Stadt und dem Erdkreis«). AFP/nd

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