Ostdeutsche Bauwirtschaft blickt pessimistischer in die Zukunft

Befragung: Knapp ein Drittel der Betriebe rechnet mit sinkenden Umsätzen

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Leipzig. Die Stimmung in der ostdeutschen Bauwirtschaft trübt sich ein. »Nur noch ein Viertel der Unternehmen erwartet 2020 höhere Umsätze«, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost, Robert Momberg, der Deutschen Presse-Agentur. Der Verband vertritt 260 Unternehmen mit etwa 20.000 Beschäftigten in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin und Brandenburg. Wie eine Befragung in den Firmen weiter ergab, rechnet knapp ein Drittel von ihnen sogar mit sinkenden Umsätzen. Die Entwicklung in der Beschäftigung werde dagegen leicht positiv eingeschätzt.

Ein Grund für die wachsende Skepsis sei die Entwicklung der Weltwirtschaft, so Momberg. Der Bau als nachgelagerte Branche registriere das mit sinkenden Aufträgen im Wirtschaftsbau. Hinzu kämen Probleme beim öffentlichen Bau. Die Kommunen würden kaum noch Infrastrukturprojekte ausschreiben. Außerdem klagten viele Unternehmen über die nach wie vor zu große Bürokratie. Sie ärgerten sich vor allem über die vielen Dokumentations- und Nachweispflichten, zu lange Bearbeitungszeiten, aufgeblähte Vergabeverfahren sowie über die verschiedenen gesetzlichen Regelungen in den einzelnen Bundesländern.

»In den Behörden wird immer noch zu viel mit Papier gearbeitet«, kritisierte Momberg. Zwar gebe es schon Ansätze der Digitalisierung, doch das reiche bei weitem noch nicht aus. Es müsse eine bessere Vernetzung der Behörden untereinander sowie mit den Baubetrieben geben, forderte der Hauptgeschäftsführer.

»Insgesamt blicken die Unternehmen auf ein recht gutes Jahr 2019 zurück«, so Momberg. In den ersten neun Monaten sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast neun Prozent auf 13,8 Milliarden Euro gestiegen. Daten für das Gesamtjahr lägen noch nicht vor.

Momberg verwies jedoch auf starke Unterschiede unter den Bundesländern. Die schwächste Steigerung beim Umsatz hatte Berlin mit 0,3 Prozent auf gut 2,4 Milliarden Euro, die stärkste hatte Brandenburg mit einem Plus von 12,6 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro. Der Zuwachs in Sachsen Anhalt lag bei gut elf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, in Sachsen lag er bei einer Steigerung von 9,8 Prozent bei 4,26 Milliarden Euro. dpa/nd

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