Erfolg heiligt nicht die Mittel

Haidy Damm über die Forderung nach Lösungen für die Datenökonomie

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Industriepräsident Dieter Kempf will »einen anderen Umgang mit Daten in Deutschland«. Bei dieser Forderung geht es ihm nicht um Datensouveränität, denn das Ziel ist klar formuliert: Unternehmen sollen neue Geschäftsmodelle entwickeln können. Das Dilemma, dass Deutschlands Wirtschaft führender Teil der weltweiten Datenökonomie werden will und in Europa gleichzeitig Wert auf Datenschutz gelegt wird, soll mit seiner Forderung in Richtung Datenfreigabe aufgelöst werden.

Dabei sieht sich Kempf in Eintracht mit der Bundesregierung: Vor zwei Jahren hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Davos verkündet, Europa müsse sich schleunigst entscheiden, da sonst »die Welt über uns hinwegrollt, derweil wir philosophisch über die Frage der Datensouveränität debattieren«. Gleich zweimal wiederholte die Kanzlerin in ihrer Rede, Daten seien »der Rohstoff des 21. Jahrhunderts«. Das sei so. Das soll so sein. Punkt.

Dabei ist die Sammlung von persönlichen Daten zur Profitmaximierung von Unternehmen nicht alternativlos. Wie die US-Wissenschaftlerin Shoshana Zuboff zu Recht feststellt: Der Überwachungskapitalismus ist Menschenwerk, er steht im historischen Kontext und ist keine technologische Unvermeidbarkeit. Folglich ist Datenökonomie nicht gut, nur weil Unternehmen damit erfolgreich sind.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.