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Innensenator Geisel warnt vor mehr Cyberkriminalität
Auf dem Europäischen Polizeikongress wird es auch um Finanzkriminalität und die EU-Außengrenze gehen
Berlin. Vor dem Europäischen Polizeikongress in Berlin hat Innensenator Andreas Geisel (SPD) zu mehr Anstrengungen im Kampf gegen Cyberkriminalität aufgerufen. Im Jahr 2019 seien sieben Millionen versuchte Angriffe auf das Berliner Landesnetz registriert worden, sagte Geisel in einem Interview mit dem RBB-Inforadio. Angesichts des »erheblichen Drucks« sprach sich der Senator für bessere technische Vorkehrungen und mehr Sensibilisierung von Beschäftigten aus.
Die Prognosen für die nächsten zehn Jahre besagten, dass diese Art der Kriminalität deutlich zunehmen werde, erklärte Geisel. Dazu zählten nicht nur Hackerangriffe auf Unternehmen oder Behörden, sondern auch Identitätsdiebstahl, Betrug, digitale Erpressung oder die Ausspähung von Kontodaten.
Der Senator forderte zudem eine verstärkte Zusammenarbeit der Bundesländer untereinander und mit dem Bund. Er verwies auf eine Vereinbarung des Berliner Verfassungsschutzes mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) vom vergangenen Juni, durch die sich das Bundesamt in Fällen von Cyberspionage in Berlin einschalten kann. Auch nannte Geisel eine neue Cybercrime-Einheit im Landeskriminalamt.
Zuletzt prominentestes Beispiel eines Cyberangriffs in Berlin ist der Fall am Kammergericht. Dort hatte das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ) einen Virus im Computersystem Ende September bemerkt. Die Rechner wurden vom Internet getrennt und das Kammergericht vom Netz genommen. Geisel sprach nun von »einem Warnschuss«. Das sei ein Zeichen dafür, worauf man sich vorbereiten müsse.
Cyberkriminalität soll auch auf dem zweitägigen Europäischen Polizeikongress thematisiert werden, der heute in Berlin beginnt. Daneben soll es unter anderem um die Sicherung der europäischen Außengrenzen, Extremismus und Finanzkriminalität gehen. dpa/nd
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