Nach Anschlag in Halle - erneut Schuss auf Döner-Imbiss?

Löcher in Scheiben von Dönerimbiss und Politikerbüro // »Es hört einfach nicht auf«

  • Lesedauer: 2 Min.

Halle. Gut vier Monate nach dem Terroranschlag von Halle ist an der Scheibe des angegriffenen Imbisses ein neues Loch entdeckt worden. Kriminaltechniker waren am Mittwoch vor Ort, um Spuren zu sichern. Wie ein Polizeisprecher sagte, wurden keine Projektile gefunden. Ob es sich bei der Beschädigung im oberen Teil der Schaufensterscheibe um ein Einschussloch handele, müsse noch geklärt werden.

Das Team des Imbisses um den früheren Besitzer Izzet Cagac zeigte sich schockiert über das neue Loch. »Es hört einfach nicht auf«, sagte Cagac der »Mitteldeutschen Zeitung«. »Jetzt kommt alles wieder hoch.«

Es wird wegen Sachbeschädigung ermittelt. Wie der Polizeisprecher sagte, wird auch geprüft, ob es einen Zusammenhang zu den Löchern in einer Scheibe des Bürgerbüros des SPD-Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby in Halle gibt, die im Januar entdeckt worden waren. In dem Fall ermitteln der Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft. Diaby erhielt auch Morddrohungen.

Der »Kiez«-Döner war am 9. Oktober vorigen Jahres in der Nähe der Synagoge der Jüdischen Gemeinde Halle zum zweiten Tatort eines Terroranschlags geworden. Der Täter beschoss den Laden und tötete einen 20 Jahre alten Gast. Zuvor hatte er vergeblich versucht, in die Synagoge zu gelangen. Darin hatten sich viele Gläubige versammelt, um den höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, zu feiern.

Als der Täter an der Synagogentür scheiterte, erschoss er erst eine 40 Jahre alte Passantin und dann in dem nahen Dönerladen einen jungen Mann, der dort Gast war. Der 27 Jahre alte Attentäter, der die Taten gefilmt hatte, gestand den Anschlag und räumte rechtsextreme und antisemitische Motive ein. Er sitzt in Untersuchungshaft, eine Anklage wird bald erwartet. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.