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Entlarvt
Vanessa Fischer ärgert sich über die Entscheidung zum Kopftuchverbot
Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Kopftuchverbot für Rechtsreferendarinnen wird den antimuslimischen Rassismus in Deutschland weiter befeuern. Zwar heißt es in dem Urteil, die religiöse Neutralität müsse gewahrt werden. In der von Konservativen und Rechten angeheizten Debatte geht es aber auch immer wieder um etwas ganz anderes: den vermeintlichen Schutz »unterdrückter Musliminnen«.
Sicherlich, die Annahme, dass Frauen ihre »Reize« gegenüber Männern verhüllen müssten, ist zutiefst sexistisch und zeugt von einer patriarchalen Weltsicht, in der Frauen nicht mehr sind als das Objekt männlicher Begierde. Aber das gilt für das Kopftuch ebenso wie für die Zensur des weiblichen Nippels oder den von manchen weißen deutschen Männern vorgebrachten Vorwurf, Frauen seien selbst Schuld daran, vergewaltigt zu werden, wenn sie sich zu aufreizend kleiden.
Und: muslimische Frauen haben in der BRD schon jahrzehntelang mit Kopftuch in öffentlichen Gebäuden gearbeitet: als Reinigungskraft. Interessiert hat das niemanden. Das Kopftuch wurde erst dann zum Problem, als ihre Trägerin wirklich »integriert« war. Als sie, wider Erwarten und trotz aller ihr von der deutschen Mehrheitsgesellschaft gestellten Hürden, in der Mitte der Gesellschaft angekommen war, als sie Richterin werden wollte, oder Lehrerin. Das ist entlarvend.
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