Unten links
Bereits gestern war an dieser Stelle von der fatalen Vorliebe etlicher Berliner »Kreativer« für das vermeintlich lustige Wortspiel die Rede. Tatsächlich verbreitet sich diese unselige Neigung wie ein Virus: Ein Fachgeschäft für Vaporizer etwa nennt sich »Verdampft noch mal«; ein Hersteller von »nachhaltigem« Klopapier wirbt für »mehr Popositivität«; ein Copyshop hält seinen Namen »Copycabana« für besonders geistreich. Und während die eine Catering-Firma der Ansicht ist, »Suppegeil« sei ein ausgezeichneter Firmenname, ist die andere dem schmerzlichen Irrtum erlegen, dass es originell sei, sich »Freuwillige Feierwehr« zu nennen. Von den geschätzt 73 Imbissbuden, die »Burgersteig«, »Burgeramt«, »Burgermeister« oder »Kreuzburger« heißen, ist da noch gar nicht die Rede. Neben dem Wortspiel erfreut sich auch die Entwertung von Begriffen großer Beliebtheit: Die Berliner Wasserbetriebe werben für sich mit dem Slogan: »Jede Revolution beginnt im Untergrund«. tbl
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.