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Von Gallipoli bis nach Afghanistan
Australische Soldaten in aller Welt im Einsatz
Bereits vor seiner Eigenstaatlichkeit am 1. Januar 1901 hatte Australien im zweiten Burenkrieg (1899 bis 1902) seinen ersten offiziellen militärischen Auslandseinsatz. Über 18 000 australische Soldaten kämpften unter dem Kommando der ehemaligen britischen Kolonialherren im äußersten Süden Afrikas. Knapp 600 kehrten nicht lebend zurück. Parallel beteiligte sich das Land mit einigen Hundert Männern und einem Kriegsschiff an der Niederschlagung des sogenannten Boxeraufstandes in China im Jahr 1900. Die wahre Feuerprobe der sich erst formierenden Armee sollte knapp anderthalb Jahrzehnte später folgen. 425 000 Australier zogen als Verbündete der Briten in den Ersten Weltkrieg; 61 500 starben und 155 000 kehrten verwundet heim. Mit Heldenverklärung wird bis heute des Einsatzes der australisch-neuseeländischen Truppe bei der Schlacht von Gallipoli in der heutigen Türkei am 25. April 1915 gedacht, wo allein über 8100 Australier starben.
Einziger Verteidigungskrieg des Landes war der Zweite Weltkrieg, in dem die Japaner auch die australische Stadt Darwin angriffen. Knapp eine Million Australier waren als Teil alliierter Truppen in Südostasien, Ozeanien und Europa auf verschiedenen Kriegsschauplätzen involviert. Die Zahl der Opfer betrug am Ende fast 40 000, noch einmal 30 000 gerieten in Kriegsgefangenschaft, über zwei Drittel in japanische. Insgesamt 8000 Australier starben dort, viele insbesondere beim Bau der sogenannten Todeseisenbahn zwischen Thailand und Burma.
Trotz aller Verluste waren Einheiten der australischen Luftwaffe die ersten westlichen Auslandkräfte, die im Korea-Krieg ab 1950 im Einsatz waren, am Ende über 17 000 Mann. 1953 war dieser Krieg zu Ende, doch nur zwei Jahre später entsandte Australien Bodentruppen und Kriegsschiffe auch nach Malaya, wo die scheidenden britischen Kolonialherren gegen die kommunistische MNLA-Guerilla kämpften. Während es dort »nur« 7000 Mann waren, kämpften im Vietnam-Krieg knapp 50 000 Australier an der Seite der USA. Über 500 starben, fast 2400 wurden verwundet.
Mehr als 40 000 Kräfte einer »Friedenstruppe« waren nach 1999 im frisch unabhängigen Osttimor (Timor-Leste) stationiert, an der Afghanistan-Mission sind seit Beginn über 26 000 Soldaten beteiligt. Hinzu kamen 17 000 Australier im zweiten Irak-Krieg der USA ab 2003 sowie etliche kleinere Missionen von Somalia über Bougainville bis zu den Salomonen. Thomas Berger
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