Die andere App

PEPP-PT soll datenschutztkonform funktionieren. Wie viel Vertrauen hat der Start der Datenspende-App zerstört?

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Das eine Corona-App kommen würde, ist seit Wochen klar. Doch die Datenspende-App des Robert-Koch-Instituts hatte niemand auf dem Schirm. Die Premiere kann angesichts der deutlichen Kritik als missglückt bezeichnet werden, auch wenn 160 000 Menschen bis Donnerstag die App installiert haben.

Nun hoffen Politiker auf einen besseren Start der App PPEP-PT, die noch im April erscheinen soll. Die Abkürzung steht für »Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing« - eine europaweite App zur Erfassung von Annäherungskontakten.

Datenschutzexperten zufolge sollen in PEPP-PT via Bluetooth nur die Kontakte anonym erfasst werden, die sich länger als 15 Minuten begegnet sind und dabei weniger als zwei Meter Abstand zueinander hatten. PEPP-PT braucht keine Zusatzgeräte wie Fitnessarmbänder. Sie weist schon jetzt ein hohes Maß an Anonymisierung auf. Ausgangsbeschränkungen könnten bei einer neuen Welle von Corona-Infektionen möglicherweise nur noch gezielt auf die Personen angewendet werden, die im Nahbereich von Infizierten waren.

Das große Manko: Millionen von Menschen müssen bereit sein, die App zu nutzen. Entwickler und Befürworter betonen, nötig sei Überprüfbarkeit und Transparenz, damit Vertrauen entstehen könne und die App ihre Wirkung entfalte. Unbedingt nötig aber auch: Ein Smartphone.

ndPodcast zu Corona-Apps
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