Aushilfspfleger
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Alexander Lukaschenko ist ein Tausendsassa: Er spielt Eishockey, fährt Ski mit Wladimir Putin, kann schießen, mauern, Erdäpfel ernten. Er kann nach eigenen Worten 3-D-Drucker bauen, programmieren, und er ist versiert im Umgang mit Viren. Corona? Kein Problem für den belarussischen Präsidenten, der wegen seines autoritären Regierungsstils oft als »letzter Diktator Europas« bezeichnet wird. Kürzlich unterbreitete Lukaschenko per Video ein Angebot an Gesundheitsminister Uladzimir Karanik und die Öffentlichkeit: »Wir werden unsere Pflicht tun. Ich habe es bereits dem Minister gesagt: Uladzimir, sollte es notwendig werden, werden wir dir bei der Behandlung von Patienten helfen. Ich kann jemanden halten, tragen, hochheben. Und du gibst Spritzen und so. Ich habe Hilfe angeboten, aber er sagt: Nicht jetzt. Also ich warte erst einmal.«
Lukaschenko regiert sein Land seit 1994. Er sieht sich als starken Führer, der alles weiß und entscheidet. Er muss imstande sein, praktisch alles mit links zu erledigen. Und sei es ein Virus. Die belarussischen Behörden hatten recht früh damit begonnen, etwa öffentliche Verkehrsmittel nach jeder Fahrt zu desinfizieren. Zugleich wurden Krankenhäuser auf Lungenerkrankungen vorbereitet.
Mediziner in Minsk sagen dennoch: »Wir sitzen auf einem Vulkan.« Denn das war es auch schon mit den Maßnahmen. Und Lukaschenko hat im Umgang mit der Coronakrise kuriose Tipps gegeben: In die Sauna sollten die Leute gehen, sich gesund ernähren, etwas Wodka trinken oder Sport treiben. Quarantäne-Maßnahmen? Die würden nichts bringen, behauptete der 65-Jährige. Man könne eine Kuh auch nicht aus der Ferne melken, so seine Begründung. Einschränkungen des öffentlichen Lebens? Fehlanzeige. Sportveranstaltungen gab es weiter wie gehabt, und die Parade zum Tag des Sieges am 9. Mai soll im »traditionellen Format« stattfinden, wie es aus dem Verteidigungsministerium hieß. Der globale Umgang mit Corona, so sagte Lukaschenko, sei nicht mehr als eine »Psychose«. Stefan Schocher
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