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Globaler Klimastreik: Knochenjob Klimaaktivist
Anton Benz fühlt mit den immer kleiner werdenden Klimastreiks
Der 17. globale Klimastreik am Freitag fand in Deutschland unter besonderen Umständen statt. Spätestens diese Woche ist deutlich geworden, dass eine neue Bundesregierung die globale Erwärmung mit einer Ambition angehen will, die an die Zeiten vor den ersten großen Klimademos erinnert.
Fridays for Future (FFF) hat die Neuwahlen intensiv begleitet, nahm jeden Zwischenschritt als Anlass, zu einem Aktionstag aufzurufen – meist hallte es ins Leere.
Es gibt einen zweiten Umstand, der diesen globalen Aktionstag in Deutschland zu einem besonderen macht: Demonstrationen an etwa 50 Orten bundesweit sind zwar immer noch beachtlich – aber so wenige waren es wohl noch nie.
Man könnte meinen die Aktivist*innen wüssten auch nicht so recht, wie es anders gehen soll – und machen deshalb einfach weiter wie bisher. Denn während der Rest der Klimabewegung das Tief nutzt, um sich neu zu orientieren und zu spezialisieren, bekommt man bei FFF nicht viel mit von strategischen Überlegungen. Klar, die Klimaaktivist*innen wirkten stark an den großen Demokratieprotesten mit; und es gibt die Gewerkschaftskampagne »Wir fahren zusammen«, die sich inzwischen in einigen Städten zu »Wir stehen zusammen« fortentwickelt hat – aber darüber hinaus?
Die Antwort ist so einfach wie ernüchternd: Es braucht genau diese kritische Begleitung der Klimapolitik. Gerade wenn immer weniger Menschen hingehen, braucht es den Protest. Denn zur Wahrheit gehört auch: Wenn es Fridays for Future nicht macht, dann macht es niemand.
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