- Politik
- Rohingya
»Völlig ausgemergelt«: Bangladesch rettet fast 400 Rohingya nach wochenlanger Flucht auf See
Flüchtlinge waren nach fast zwei Monaten auf einem Schiff völlig ausgezehrt
Dhaka. Nach wochenlanger Flucht auf einem Schiff sind fast 400 Rohingya von der Küstenwache in Bangladesch gerettet worden. Die Küstenwache habe nach einem Hinweis drei Tage lang nach dem Boot gesucht und es am Mittwoch vor der Südostküste von Bangladesch entdeckt, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Die Menschen seien 58 Tage auf See gewesen, die letzten sieben Tage habe das Schiff in bangladeschischen Gewässern getrieben.
»Wir haben mindestens 382 Rohingya von einem großen überfüllten Fischerboot gerettet und sie zu einem Strand nahe Teknaf gebracht«, sagte der Sprecher der Küstenwache. »Sie waren kurz vor dem Verhungern.« Mehr als 30 Menschen seien an Bord des Schiffes gestorben.
Die Rohingya stammen mutmaßlich aus Flüchtlingslagern an der Südkostküste von Bangladesch und waren auf dem Weg nach Malaysia. Da die malaysische Küstenwache die Seegrenze wegen der Corona-Krise streng überwachte, kehrte das Flüchtlingsschiff wieder um, wie die Lokalzeitung »Dhaka Tribune« berichtete. Ein Lokaljournalist veröffentlichte im Online-Netzwerk Facebook Fotos von den abgemagerten Flüchtlingen, bei denen es sich überwiegend um Frauen und Kinder handelte.
Rund 700.000 Mitglieder der muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar waren im Jahr 2017 vor einer Militäroffensive in das benachbarte Bangladesch geflüchtet. Viele von ihnen haben seither versucht, von Bangladesch aus über das Meer nach Malaysia zu gelangen. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.