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Tüv gibt Weg für Fertigstellung des BER frei
Alle wichtigen technischen Systeme des geplanten neuen Hauptstadtflughafens wurden abgenommen
Der künftige Hauptstadtflughafen BER hat alle sicherheitsrelevanten Prüfungen bestanden. Der Tüv Rheinland hat der Flughafengesellschaft FBB alle erforderlichen Genehmigungen erteilt. Was unter anderen Bedingungen als kleine Sensation gefeiert worden wäre, verkündete Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup am späten Montagnachmittag eher nebenbei in Potsdam per Fernschaltkonferenz im Rahmen der Sitzung des BER-Sonderausschusses des brandenburgischen Landtags.
Mit Blick auf das Geschehen am neuen Airport berichtete Lütke Daldrup von guten Fortschritten auf der Baustelle des Fluggastterminals T1. Dabei erklärte er: »Wir haben die Arbeiten so weit abgeschlossen, dass wir alle erforderlichen Bescheinigungen der Bauaufsicht zuleiten konnten«. Die Fertigstellung sei damit auf einem »sehr guten Weg«. Erst auf Nachfrage stellte der Flughafenchef klar, dass das auch sämtliche Genehmigungen des Tüv einschließe. Die Prüforganisation bestätigte dies am Abend auf Medienanfragen.
Wie Lütke Daldrup den Mitgliedern des Sonderausschusses erläuterte, profitiere der Fortschritt auf der Baustelle des BER nicht zuletzt auch von dem infolge der Coronakrise stark reduzierten Flugverkehr. An den beiden Berliner Flughafenstandorten, Tegel und Schönefeld, würden derzeit pro Tag nur noch rund 1000 Fluggäste abgefertigt – wobei nicht nur die Zahl der Flugbewegungen drastisch zurückgegangen sei, sondern zugleich die Auslastung der Flugzeuge nur noch bei rund 20 Prozent (statt üblicherweise im Durchschnitt zwischen 80 und 90 Prozent) liege. Und dies werde sich in den kommenden Wochen und Monaten aller Voraussicht nach nicht grundlegend ändern. Dadurch müsse auch der Inbetriebnahmeprozess für den BER, das sogenannte Orat-Programm, nicht mehr auf einen Vollastbetrieb ausgerichtet sein. Das Orat-Programm werde Ende April starten – mit stark reduziertem Personalbestand und unter strikter Beachtung der Bestimmungen zur Eindämmung der Coronapandemie.
Nach Auskunft von Lütke Daldrup habe die Flughafenbaustelle insgesamt in den vergangenen Wochen große Fortschritte gemacht. Die Einschätzung betreffe auch den »ganz ordentlichen« Fortgang der Arbeiten am Terminalgebäude T2. Hier sei es im Zusammenhang mit der Coronakrise bei auf der Baustelle beschäftigten Firmen zu Ausfällen bei ausländischen Arbeitskräften gekommen. Derzeit seien 25 bis 30 Prozent weniger Arbeitskräfte als erwartet am T2 im Einsatz. Er halte dennoch eine Fertigstellung des Terminals bis zum 31. Oktober 2020 noch für möglich, könne sie aber nicht garantieren. Den Eröffnungsprozess bringe das aber angesichts des zu erwartenden Verkehrsaufkommens nicht in Schwierigkeiten.
Selbstbewusst erklärte Engelbert Lütke Daldrup: »Die Inbetriebnahme des BER war noch nie so sicher wie heute.« Für die Inbetriebnahme am 31. Oktober 2020 sehe er derzeit keine Risiken.
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